Meppel – Steenwijk (24km)
Nach den Hafentagen in Meppel haben wir jetzt auch wieder große Lust weiter zu ziehen. Also Leinen los und erst mal zum Wasserbunkern. In Holland gibt es direkt an den Liegeplätzen kein Wasser, sondern immer eine Bunkerstation für Wasser (Anlegeplatz mit Wasserschlauch, 100 Liter 0,50 Euro). Wir bunkern 300 Liter Wasser denn der Wassertank ist fast leer. Dann geht es auf den Meppelerdiep und nach ca. 5 km biegen wir ab in die Beukersgracht Richtung Steenwijk. Wir fahren auf der Torfroute. Hier erwartet uns eine Schleuse, aber die einzige für heute. Die Beukersgracht endet in einem großen See „Beltenwijde“, den durchfahren wir und es geht dann in den Kanal Beukers-Steenwijk bis nach Steenwijk. Vor der Brücke bei Giethoorn machen wir Mittagspause, die Brücke öffnet sich erst wieder um 13.00 Uhr. Gegen 14.30 sind wir fest im Passantenhafen von Steenwijk und liegen hier an einem schönen Steg mit Strom mitten in der Stadt. Leider regnet es kurz nach dem wir fest sind, ein kräftiges Gewitter tobt sich aus. Also muss der Bummel durch die Stadt warten. Es sieht allerdings aus, als wenn es bis zum Ladenschluss weiterregnet……
Gegen 18.00 Uhr bummeln wir noch durch die Stadt, heute ist langer Donnerstag und es ist wieder trocken!
Hafentage in Steenwjik
Hier in Steenwijk spielte sich heute ein Entendrama ab…., eine Entenmutter mit 5 Küken (gestern waren es noch 6) kam heute morgen in den Passantenhafen und wollte mit den Küken (höchstens 2 Tage alt) an Land, aber es ist ein Kanal mit hoher und glatter
Uferbefestigung und da können die Kleinen nicht hoch, Mama Ente fliegt an Land und ruft und ruft, aber die Küken können ihr nicht folgen, die Entenmama versteht das nicht….und die kleinen Küken sind schon ganz schwach. Ich weiß nicht wie lange sie schon im Wasser paddeln. Sie müssen ja mal an Land, damit sie gewärmt werden können und auch damit sie die Federn fetten können. Eins der Küken, es schwächelt schon sehr, habe ich mit der Hand rausgeholt, aber es war zu spät, wenig später war es tot….nach einer weiteren Stunde leben nur noch 2 Küken….eins davon habe ich mit einem kleinen Einkaufskorb aus dem Wasser geholt, das sitzt jetzt in der Plicht und putzt sich….die Entenmama kreist ums Schiff mit dem anderen kleinen Entchen im Schlepp, aber das lässt sich nicht fangen…..
Ich habe das Küken in ein Tuch von der Küchenrolle gepackt und mit den Händen gewärmt, es zitterte fürchterlich. Dann hat es sich weiter geputzt und hat anschließend in meinen Händen ein Nickerchen gemacht. Die Entenmama hat sich beruhigt und ist dann auf eine Badeplattform gegangen, da konnte das andere Küken mit rauf. Das Schiff kam zum Glück gerade in den Hafen. Die anderen Schiffe haben keine Badeplattform oder sie sind zu hoch.
Nach dem Nickerchen habe ich das andere Küken zur Badeplattform gebracht. Es ist schnell zur Mama und unter die Federn geschlüpft. Es hat jetzt wieder etwas mehr Kraft. Nun verbringen sie die Nacht dort. Dem Hafenmeister habe ich Bescheid gegeben, das man hier nichts für Tiere vorgesehen hat! Die könnten nirgends an Land. Da meinte er, richtig an die Menschen haben wir gedacht und Leitern angebracht, aber die Tiere haben wir vergessen. Aber das will ich mitnehmen und dafür sorgen, das sollte kein Probleme sein, wir finden eine Lösung. Diese Reaktion hat mir gefallen. Unterwegs im Kanal und auch in anderen Häfen habe ich gesehen, dass man dort so eine Art Rampe für die Tiere angebracht hat.
Steenwijk – Ossenzijl (14 km)
Nach einem schönen Geburtstagsfrühstück mit einem herrlichen Blumenstrauß legen wir in Steenwijk ab. Die Entenmutter sehen wir im Kanal, leider hat sie nur noch ein Küken, es ist wahrscheinlich das Kleine, welches wir an Bord hatten. Es wirkt nicht mehr so nass und verfroren wie gestern. Wir folgen weiter der Torfroute und die führt uns über den Kanal-Ossenzijl-Steenwijk zum kleinen verträumen Örtchen Ossenzijl. Direkt hinter der Schleuse finden wir einen kostenlosen Liegeplatz am Passantensteg. Leider ohne Strom. Wir spazieren zum Infocenter und Museum des Nationalparks Weerribben. Das ganze Gebiet entstand damals durch das Torfstechen, die Kanäle werden heute gerne von Sportbooten benutzt. Ebenfalls wurden viele Radwege angelegt und auch einen schönen Campingplatz findet man hier im ehemaligen Torfgebiet. Bei der Schleuse in Ossenzijl machen wir Pause und genießen direkt am Kanal einen Kaffee und ein Stückchen Apfeltorte mit Slagroom.
Ossenzijl – Schoterzijl (13,1km)
Weiter geht es auf der Torfroute nach Kuinre, diese Strecke können nur Boote mit einem Tiefgang von nicht mehr als 1m und einer Höhe von 2,40 m fahren. Wir dürfen und freuen uns über diese idyllische Strecke durch die fast unberührte Natur. Schilf und Seerosen säumen das Ufer der Linde. Die Linde ist ein kleiner Fluss, der auf ca. 12km befahrbar ist. Die Höchstgeschwindigkeit für die Boote ist 5km/h. Es geht also langsam durchs Wasser. In Kuinre schleusen wir und beschließen weiter bis Schoterzijl zu fahren. Es ist das Revier der braunen Kanäle. Hinter der Schleuse in Schoterzijl (steht offen) machen wir im Passantenhafen fest. Hier gibt es auch Strom für 0,50 E /kwh. Das Liegegeld beträgt 8,00 Euro. Vom Hafenmeister kaufen wir eine Marrekrite-Flagge, mit dieser Flagge (13 Euro) unterstützen wir den Verein, der für die Unterhaltung und Pflege der 3.500 kostenlosen Anlegestellen in Friesland zu ständig ist. Denn ab heute sind wir in Friesland.
weiter:
Schoterzijl nach Echtenerbrug und weiter nach Lemmer
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