Bevor wir Workum anlaufen, verbringen wir wieder einen Tag am Marrekriteanleger. Dieser Wechsel zwischen Stadt und Natur gefällt uns gut. Diesmal fahren wir über die Bolswardervaart nach IJlst und legen dort auf der Weinsleat am Marrekriteplatz an. Wir gehen schwimmen und genießen den herrlichen Sommertag. Dieser perfekte Tag endet mit einem grandiosen Sonnenuntergang.
Tschüss – Ablegen Passantenhafen
Hafen vor der Kruiswaterbrug
günsstige Tankstelle in Bolsward
dort bunkern wir Wasser
Autobahnbrücke A7
Kruiswaterbrug – unter der A7
bei Wolsum ist eine Brücke defekt
Stau vor der Brücke
Oosthem
SB Brücke Oosthem
SB Brücke Oosthem
Vuilwaterservice-Schiff Marekrite
Marekriteplatz IJlst
nix wie ins Wasser
Weinsleat IJlst
In der Nacht hatten wir Mückenterror! Gefühlte 100 Stiche! Dreimal sind wir in der Nacht auf die Jagd gegangen und haben doch nie alle erwischt. Heute Abend werden wir den Mückenvorhang an der Tür anbringen, oder rechtzeitig die Türen schließen. Alle unsere Fenster und Lüfter haben einen Fliegen/Mückenschutz.
Abendstimmung
Über das Heegermeer und das Gaastermeer fahren wir nach Workum.
Netze auf dem Heegermeer
Viele Schiffe unterwegs
Segelschulen gibt es hier viele
lange nicht mehr soo viel Meer gesehen
Fluessen – heißt das Meer
Gleich am Ortseingang sehen wir einen freien Liegeplatz und machen dort fest. Dann gehen wir ins Städtchen und entdecken dort einen leeren Passantenhafen gleich bei der Kirche. Wir gehen zurück und verholen Carina dorthin.
Ortseingang Workum
wir verholen
Neuer Passantenhafen
Kinder üben Pfahlsitzen
Der Hafenmeister erzählt uns, dass der Hafen noch neu sei und nicht in den Karten vermerkt ist. Deshalb werde der Hafen noch so wenig besucht. Im nächsten Jahr soll ein Sanitärgebäude gebaut werden.
Von Franeker geht es über die Franekervaart und dann auf die Bolswarder Treckvaart . Hier entdecken wir einen herrlichen Marrekriteplatz und machen dort fest.
Von Franeker – Bolsward
Marrekriteanleger
heiß
Pause
Abendessen
Enchiladas mit Käse
tolle Abendstimmung
Am nächsten Tag geht von unserem schönen Schilfliegeplatz weiter nach Bolsward, die Stadt gehört auch zur „Elfstedentocht“ . Wir finden einen Platz an der Stadsgracht und sind nach wenigen Schritten im Zentrum. Das Liegegeld für den Passantenanleger beträgt 12,50 € incl. Strom + 2 € Touristenabgabe. Bolsward hat ein sehr hübsches und altes Rathaus (1614/17). Wir bummeln durch die Stadt und entdecken die Brüderkirche (Broeretsjerke). Sie wurde 1980 durch einen Brand zerstört und die Ruine bekam 2006 ein Glasdach. Ich habe noch nie eine so helle Kirche gesehen.
Franeker ist eine von den Städten der „Elfstedentocht“ (Elfstädtetour) , das berühmte Eisschnelllauf-Marathonrennen entlang der elf friesischen Städte.
Statt mit Schlittschuhen fahren wir diese Route mit dem Schiff.
Über die Doanjumer Vaart laufen wir Franeker an und machen am Passantenhafen Torfkade vor der Klappbrücke „Saakstra´s Brug“ fest. Von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zur Altstadt.
Torfkade
Liegeplatz Franeker
Altstadtbummel
Rathaus
Rathausbesichtigung
Rathausturm
Martena Museum
(Martena)
Rückseite Martena Museum
wie eine Burg (Martena)
Der Park (Martena)
Wappen über der Tür (Martena)
Camminghastins (Café)
Café
Pause
Am nächsten Tag besuchen wir das Planetarium des EiseEisinga (1744-1828), er war von Beruf Wollkämmerer und ein Amateur-Astronom. Eise Eisinga schrieb schon mit 16 Jahren ein Buch über die Mathematik (655 Seiten). Das Planetarium ist das älteste funktionierende Planetarium der Welt. Eise Eisinga baute das Planetarium innerhalb von 7 Jahren in seinem Wohnzimmer. Die naturgetreue Abbildung unseres Planetensystems kann man an der Decke seines Wohnzimmers bestaunen. In der Zwischendecke und auf dem Dachboden befindet sich das Räderwerk aus Holzscheiben und -reifen mit über10 tausend handgeschmiedeten Nägeln, die als „Zähne“ fungieren. Geregelt wird das ganze System mit einer Pendeluhr mit nur einem Gewicht. Das Pendel macht 80 Schwingbewegungen pro Minute und regelt nur die Geschwindigkeit. Die Kraft des Antriebs wird über 8 Gewichte auf die einzelnen Achsen gebracht. Neben dem Sonnensystem sieht man die Datums-, Jahr und Tagesanzeige sowie die Mondphasen, Sonnenauf und –untergänge. Das Jahresbrett muss alle 22 Jahre erneuert werden. Die Jahreszahl rutscht auch erst in der Silvesternacht aufs neue Jahr. Das Datumsrad braucht ein Jahr für eine Runde. (Rücksetzung bei Schaltjahr). Das Rad des Saturns braucht für eine Runde 29 Jahre.
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Ganz rechts das kleine Haus
Eise Eisinga
Sonnensystem
Datums-, Jahr und Tagesanzeiger sowie Anzeigen für Mondphasen, Sonnenauf- und -untergänge
Seine Ehefrau war sehr geduldig und ließ Eise freie Hand für sein Hobby. Die Familie wohnte mit 5 Personen in diesem Zimmer und auch das Schrankbett befand sich hier. Erst als das Pendel der Uhr über dem Bett pendeln sollte, da hat sich die Ehefrau durchgesetzt und Eise musste das Pendel kürzen. Das allerdings erforderte alles neu zu berechnen und einzustellen.
Wir legen in Oudkerk ab und fahren zur Selbstbedienungsbrücke.
Klappbrücke Oudkerk
Diesmal steht kein kleiner Junge da, um für uns die Brücke zu öffnen. Uwe legt an und ich steige aus. Uwe legt wieder ab und ich laufe zum Automaten der die Brücke bedient. Uwe wartet mit dem Schiff vor der Klappbrücke. Zuerst 2 € einwerfen, dann geht es los…. Beim Lesen der Anleitung erfahre ich, dass das Bruggeld von 2€ Pfandgeld ist, man bekommt es beim Schließen der Klappbrücke wieder zurück. Jetzt weiß ich auch, wieso der kleine Brückenwärter so gestrahlt hat, als ich ihm 2€ + 1€ für den Service gegeben habe 😉
Bedienungsanleitung der Klappbrücke:
2 € einwerfen
Stoplichten wegverkeer aan (Ampel an)
Afsluitbomen neer (Schranken zu)
Knop ingedrukt houden tot Knop “Brug op” Knippert
Let Op! – Controleer of Brugdek leeg ist Voordat u de Knop “Brug op” bediend
Brug op (Brücke auf)
Let Op! Controleer of geen boten onder de Brug varer Voordat u de Knop “Brug neer” bediend
Brug neer (Brücke zu)
Knop ingedruckt houden to Knop “Afsluitbomen op” knippert
Afsluitbomen op (Schranken auf)
Stoplichten wegverkeer gaan automatisch uit
Bis zu Punkt 4 geht alles klar. Knopf für die Ampel drücken, dann den Knopf für die Schranken halten. Ein Auto steht nun schon auf der anderen Seite vor der Schranke. Mit dem nächsten Knopfdruck öffnet sich die Brücke und Uwe kann durchfahren. Da stellt sich das nächste Problem ein, es liegt ein Schiff auf der anderen Seite der Brücke, das auch durch will. Der Kanal ist sehr eng und es gibt keine richtige Anlegemöglichkeit auf dieser Seite. Uwe ruft mir zu: Karin komm, ich kann hier nicht lange liegen… Ich lasse also die Brücke auf und gehe wieder schnell an Bord. Carina liegt neben dem anderen Schiff und Uwe muss aufpassen, dass er nicht irgendwo aneckt. Dem holländischen Ehepaar im anderen Schiff rufe ich zu: „Ihr müsst die Brücke wieder schließen, wenn ihr durch seid“. Sie schauen mich erstaunt und ungläubig an. Es ist eine Klappbrücke mit Selbstbedienung, erkläre ich. Da verstehen sie es und rufen mir zu, ich soll dem nächsten Schiff Bescheid geben, welches ein Stück weiter auf die Brückenöffnung wartet. Auch diese Besatzung sieht mich verständnislos an. Wie Selbstbedienung? Scheinbar fahren die ohne Kartenmaterial, denn in der Karte ist es deutlich zu sehen. Nun erkläre ich das Ganze noch mal (alles im langsamen Vorbeifahren) und schließe noch leise an… Und ihr bekommt die 2 € zurück 😉
Es geht weiter auf die Oudkerkstervaart und ein Stückchen die Dokkumer Ee. Dann biegen wir gleich wieder ab auf die Hallumervaart, denn wir wollen nach Hallum. In Hallum machen wir am Passantensteg fest (Kolk).
Hallum
Passantenanleger
Da der Wind auflandig ist, treibt allerlei Schmutz um uns herum. Wir gehen zum Einkaufen in den kleinen Sparladen und legen wenig später wieder ab. Wir haben uns nicht wohl gefühlt. Also zurück auf die Dokkumer Ee und dann geht es gleich wieder ab in die Finkumervaart. Die Fußgängerbrücke gleich bei der Einfahrt ist sehr bekannt, es ist der psychologische Knackpunkt der Eislaufroute. Da kommen den Eisläufern die schon entgegen, die den Stempel der nördliches Stadt schon haben. Oft ist es auf dem Stück Bartlehiem – Dokkum schon dunkel und man nennt das Stück „Die Hölle des Nordens“. Die Brücke über die Finkumervaart kennt jeder Niederländer, hier stehen immer sehr viele Zuschauer.
Wir fahren über die Finkumervaart Richtung Bartlehiem, dieser nördliche Teil der Elfstedentocht ist seit 2013 für Sportboote befahrbar. Man erhöhte einige Brücken (2,50m), baggert den Kanal aus (1,30m), baute 2 Selbstbedienungsschleusen und legte einige neue Anlegestelle in den Dörfern an. Wir fahren an diesem Tag erst mal nur bis zu einem Marrekriteanleger auf der Finkumervaart.
Marrekriteanleger
Abendstimmung
Hier liegt man dicht beim Schilf an einem Steg. Um uns herum nur Natur.
Morgens sehen wir einen Fuchs
unser Marekriteanleger
Dann weiter nach Oude Leije. Hier müssen wir ein wenig warten, die Selbstbedienungsschleuse (Anita Andriesensluis) hat eine Störung. Ein Schiff liegt in der Schleuse und das Schleusentor geht nicht auf. Aber der Besitzer des Café neben der Schleuse ist auch für die Funktion der Schleuse zuständig und kann den Fehler schnell beheben.
Wasserpflanzen auf dem Kanal
Slagdijkstermolen
warten vor der Schleuse
Selbstbedienungsschleuse
Balkendsterpoldermolen
Vrouwbuurstermolen
es ist so heiß
Die Vögel
eine tolle Vaart
das ist Betrug….
Eng ist es
2. Schleuse
ein Wachhund begleitet uns an Land
überall Sonne
er begleitet uns auch
Die nächste Schleuse (Schutsluis Wierstersyl) liegt schnell vor uns, hier funktioniert alles und wir können gleich schleusen. In Berlikum machen wir den nächsten Stopp. Am Passantenanleger (leider ohne Strom) legen wir an und sprechen mit einem Bewohner der Häuser am Kanal. Als er merkt, dass wir nach einer Stromsäule suchen, schlägt er uns gleich vor bei ihm an die Steckdose zu gehen. Er schließt sein Tor auf und wir können unser Stromkabel anschließen. In Berlikum kaufen wir im Supermarkt ein. Leider hatten der Bäcker und der Schlachter geschlossen. Wir gehen zurück an Bord, bewegen will man sich nicht, es ist viel zu heiß.
Im Schatten kann man es aushalten
Passantenanleger in Berlikum
Am nächsten Tag werden wir vom Regen geweckt, alles sieht trostlos aus, grau und nass. Was für ein Unterschied zu gestern und mind. 10 Grad kälter, das tut allerdings mal gut.
Von Berlikum ist es nur ein kleines Stück bis Franeker. Dazu später mehr.
Auf Regen folgt Sonne.
Friesland zeigt sich wieder von seiner schönsten Seite
Friesland – weiter Himmel
De Bullemolen
Da wir in Leeuwarden beim Schiffsausrüster für unsere Batterie ein Trennrelais bestellt haben, fahren wir noch mal zurück nach Leeuwarden. Der Marrekriteanleger auf der Bonkevaart liegt in unmittelbarer Nähe von einem Supermarkt (Jumbo).
Anleger Bonkevaart
Einkaufen
Dort legen wir an und versorgen uns mit Lebensmittel. Dann geht es weiter über die Dokkumer Ee wieder in die Stadsgracht von Leeuwarden (Bruggeld über alle Brücken der Stadt: 7€).
Liegeplatz Stadsgracht Leeuwarden
Innenstadt
Den Koffieverkeerd trinken wir heute indoor
Das bestelle Trennrelais holen wir ab und bummeln noch ein bisschen durch Leeuwarden. Uwe baut das Trennrelais ein und nun hoffen wir, dass die Verbraucherbatterie besser geladen wird.
Was Mann braucht
Trennrelais einbauen
Anschlüsse überprüfen
Oudkerk
Von Leeuwarden fahren wir über die Bonkevaart (H. 2,50m) Richtung Oudkerk.
Wegweiser zur Bonkevaart
enge Einfahrt
alles frei
Dort im Passantenhafen machen wir fest.
Gemeindehafen
Liegeplatz Oudkerk
Hier gibt es eine Waschmaschine und einen Trockner. Die Waschmaschine funktioniert super, 4,00 Euro (50 Cent) incl. Waschpulver, aber der Trockner versagt auf ganzer Linie. Pro Ladung 2€, aber beim nochmaligen Trocknen ist die Wäsche immer noch feucht, dann gebe ich auf. Da müssen wir jetzt durch, CARINA wird dekoriert mit Wäsche. So haben wir unser Schiff noch nie gesehen. Aber es nutzt nichts, die Wäsche muss trocken werden. Wäsche trocknen am Schiff finden wir furchtbar. Zum Glück haben wir ein super Trockenwetter, mit Sonne und Wind ist die Wäsche schnell trocken.
Wir schauen uns im Ort um, es ist ein sehr schönes Dorf. Leider gibt es direkt in Oudkerk keinen Einkaufsladen, aber im Nachbarort, der fast mit Oudkerk zusammen wächst, gibt es einen kleinen Supermarkt.
Klappbrücke Oudkerk
Blick auf die Klappbrücke
Hotel (Gutshof)
Hafen
Gleich beim Hafen
Oudkerkster Meer
im Hintergrund das Haus für die Schlittschuhläufer
Nach dem Stadtleben ist uns wieder nach Natur. Es geht über die Dokkumer Ee raus aus Leeuwarden und dann auf die Oudkerkstervaart.
Dokkumer Ee
Dokkumer Ee
das ist Friesland – Weites Land
Abzeigung in die Oudkerkstervaart
Es wird eng und die Brücken sind nur 2,50
Nun haben wir wieder Ruhe, die Brücken sind nur 2,50 m und alle Segelschiffe sind ausgebremst. Nicht das wir jetzt etwas gegen Segelschiffe haben, aber die dicken Motorboote werden auch ausgeschlossen und deshalb ist insgesamt weniger Betrieb. Carina fährt wieder ganz alleine durch die schöne friesische Landschaft.
Am Kanalufer
enge Durchfahrt
In Oudkerk muss man die Klappbrück selbst bedienen. Ein kleiner Junge steht an der Brücke und möchte die Brücke für uns bedienen. Wir geben ihm das Brückengeld von 2€ für den Automaten und 1€ für den Service. Er strahlt uns an und freut sich. So brauchen wir nicht extra anlegen.
Klappbrücke Oudkerk
Selbstbedienung
Unser Brückerwärter
De Oudkerkermolen
Die Kanterland-Brücke über die Murk in Friesland ist die letzte Brücke der berühmten Elfstedentocht, auf dem Abschnitt zwischen Oudkerk und dem Ziel in Leeuwarden. Die tausend blau glasierten kleinen Fliesen mit Abbildungen der Namen und Jahreszahlen der Teilnehmer bilden aus größerer Distanz Eisläufern, die hinter einander laufen.
Die berühmte Kanterlandsbrug
Hinter der Brücke an einem Marrekriteplatz übernachten wir. Auch hier liegen wir ganz alleine. Es ist ruhig, nur die Vögel singen und ganz selten kommt ein Boot vorbei.
Marrekritesteg
Das Wetter wird schlechter. Immer mehr Wolken ziehen auf. Es sieht bedrohlich aus.