2015

Sneekermeer und Grouw

Auf dem Sneekermeer bleiben wir ein paar Tage an einem Marrekriteplatz liegen. Das Wetter ist herrlich und wir genießen die Sonne und die Ruhe.

Fotos vom Sneekermeer:

Über Akkrum und die Kromme Knilles fahren wir dann nach Grouw.

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Im Passantenhafen finden wir einen Platz längsseits an der Kaimauer. Von hier ist man mit wenigen Schritten im Dorf.

Liegeplatz Grouw
Liegeplatz Grouw

Grouw ist ein typischer Wassersportort, rund um das Dorf gibt es Liegemöglichkeiten für Boote. Man liegt entweder in einem Yachthafen mit allem Komfort oder längsseits an einer Kaimauer (Stromsäulen vorhanden).
Der alte Kern von Grou steht unter Denkmalschutz. Man sagt: in Grouw geht die Vergangenheit und die Gegenwart Hand in Hand, die schmucken alten Häuser und die schöne „Sint Piterkerk“ (Kirche) sind stumme Zeugen aus vergangenen Zeiten. Die herrlichen Terrassen, die originellen Läden und die modernen Yachthäfen sind die Zeichen der Gegenwart. In der Ferienzeit kann es in Grouw zu weilen etwas lebhafter zugehen, denn Grouw ist bei den Wassersportlern sehr beliebt. In der Vor- und Nachsaison kann man Grouw sehr gut genießen, jedenfalls die etwas ältere Generation.

Diesmal habe ich mein 50mm Objektiv benutzt, da ist die Sicht der Dinge etwas anders…. Aber seht selbst

Grouw

Fotos von Grouw (mit 50mm Objektiv)

Abends am Steg
Abends am Steg

weiterlesen: Eastermar

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2015

Sneek

Sneek ist eine der 11 friesischen Städte, die zur Elfstedentocht (Elfstädtetour) gehören. Diese Städte haben wir bereits besucht:

Von IJlst ist es nicht weit bis Sneek. Nach einer halben Stunde legen wir vor dem berühmten Sneeker „Waterpoort“ an.

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Das Wassertor steht seit 400 Jahren und ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Es hat früher mehrere Tore gegeben, die aber alle abgerissen wurden, damit auch die Dampfschiffe in die Stadt fahren konnten. Auf der Abrissliste stand dieses Wassertor ebenfalls schon, aber ein Volksaufstand konnte den Abriss verhindern. Das Tor besteht aus 2 achteckigen Türmen und einer Brücke über die Stadsgracht. Die Uhr des Wassertors ging immer fünf Minuten vor, damit die Leute abends noch Zeit hatten in die Stadt einzukehren oder die Stadt zu verlassen. Bis heute hat man es dabei belassen, die Uhr geht immer noch 5 Minuten vor.

Wir bummeln durch die Stadt, vorbei am Theater von Sneek,

dann weiter zur Martinikerk, auch Grote Kerk genannt und anschließend durch die Einkaufscity.

Aus einem Reiseführer erfahren wir von einer „Weduwe (Witwe) Joustra“: Ein Schlückchen bei der Witwe, dass sollte man sich nicht entgehen lassen. Und hier die Geschichte dazu:

1645 mischte Hendrik Beerenburg in Amsterdam kleine Kräuterpäckchen, die von den Skippern der Frachtschiffe (Skutsjes) gekauft wurden und mit Jenever oder Branntwein vermischt wurden. Dieser Extrakt bekam den Namen Beerenburg und wurde als Medikament verwendet. Dieser Magenbitter war ein Mittel gegen viele Leiden. Hendrik verstarb sehr früh und seine Witwe Joustra zog nach Sneek (Kleinzand). Nach dem Rezept ihres Mannes mischte sie die Kräuter mit Jenever, fügte noch Gewürze hinzu und verkaufte die Spirituose unter dem Namen „Weduwe Joustra Beerenburg“. Jetzt nach 150 Jahren verkauft und produziert die Ur-, Ur-, Urenkelin Helen Sonnenberg im ehemaligen Geschäft der Witwe Joustra ihren Beerenburg. Der Laden ist fast unverändert und wunderschön. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Über dem Verkaufsladen befindet sich eine kleine Ausstellung. Wir dürfen die alten Räume der Witwe besuchen und sitzen praktisch in ihrem Wohnzimmer. In einem der großen Räume wurden früher die Kräuter getrocknet und verarbeitet. Heute steht dort eine lange Tafel mit vielen verschiedenen Flaschen Beerenburg und alle darf man probieren.

Natürlich kaufen wir auch einen Beerenburg. Und im Beipackzettel steht:

„Die Einnahme einer geringen Menge dieses Medikamentes wird empfohlen, bevor man denkt, dass einem unpässlich wird.“

Deshalb sollte immer „it Slukje fan de Weduwe“ an Bord sein.

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2015

IJlst

Bevor wir von Stavoren nach IJlst fahren, machen wir einen Abstecher in das kleine Dorf Bakhuizen. Es ist über einen kleinen Kanal „Badkhuizer Vaart“, der aus dem See De Morra führt, zu erreichen.

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Das Dorf bietet nicht viel, aber im Hafen liegt man gut und ruhig.

Von Bakhuizen geht es über das Heegermeer nach IJlst. Wieder eine der Städte von der „Elfstedentocht“. IJlst ist eine kleine Stadt mit etwa 3250 Einwohnern.

Besonders hübsch anzusehen sind die Grachten mit den Lindenbäumen an den Seiten. Die kleinen Gärten sind immer noch in privatem Besitz, früher wurden sie zum Wäsche bleichen benutzt.

An der Eegracht und Gamalagracht stehen einige schöne alte Häuser.

Im Hotel „Stadsherberg Het Wapen van IJlst“ trinken wir ein Kopie Koffee und dazu den berühmten Oranjekoek. Es ist ein friesischer Kuchen. Traditionell ein Blechkuchen mit rosa Glasur und früher mit Buttercremeverzierung (heute mit Sahne) + geschmückt mit Früchten und Orangenschnipseln. Ein Festtagskuchen……:
Bij ons is elke Dag een Festje! (Bei uns ist jeder Tag ein Fest)

Ein weiteres Pulikumsmagnet ist die sehenswerte Holzsägemühle ‚De Rat‘ aus dem Jahre 1638. Natürlich haben wir die Sägemühle auch besichtigt. Es ist unbeschreiblich, das muss man mit allen Sinnen erleben. Der Duft von frisch gesägtem Holz, dazu das rhythmische rattern der Sägeblätter und die alten Balken und Werkzeuge machen den Besuch der Sägemühle zu einem ganz besonderen Erlebnis. Man darf sich in der Mühle frei bewegen, man wird lediglich aufgefordert sehr vorsichtig und umsichtig zu sein. Hier die Bilder dazu, den Duft und das Geräusch muss man sich dazu denken.

Die Mühle verarbeitet bis zum heutigen Tag immer noch Bäume zu Balken und Brettern. Das Holz wird wie früher vorher lange gewässert (ca. 1 Jahr), dadurch wird die Qualität des Holzes verbessert. Das gesägte Holz wird hauptsächlich für Restaurationsarbeiten verwendet.

IJlst ist auch bekannt für die einst königliche Fabrik ‚J. Nooitgedagt & Zn‘, die Schlittschuhe, Spielzeug und auch Werkzeug herstellte, heutzutage kann man einiges aus der Produktion im Museum bestaunen. Im Ort steht noch der alte Schornstein der ehemaligen Fabrik.

Hinweis aufs Museum

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2015

Stavoren

Von Hindeloopen fahren wir wieder zurück auf den See De Morra und von dort auf den Johan Frisokanaal bis Stavoren.

Hind.-Stavoren

Wie Hindeloopen liegt auch Stavoren am IJsselmeer. Der Ort hat ca. 1000 Einwohner und lebt heute vorwiegend vom Tourismus, der fast vollständig auf den Wassersport orientiert ist. Stavoren ist die älteste der elf friesischen Städte und sie war auch mal die größte und reichste Stadt Frieslands. Die Bewohner lebten in Pracht und Wohlstand und man nannte sie auch die verwöhnten Kinder von Stavoren. Ab 1385 war Stavoren eine Hansestadt, die Getreide aus dem Ostseeraum importierte.

Am Ende des Mittelalters ging es mit Stavoren bergab, der Hafen versandete und bei den Getreideimporten spielte dieser Ort keine Rolle mehr.

Und aus dieser Zeit stammt die folgende Sage von der Frau aus Stavoren:
Im Mittelalter lebte in Stavoren die Witwe eines steinreichen Kaufmanns. Die hochmütige Frau besaß mehr Schiffe als alle anderen Kaufleute und Reeder der Stadt zusammen, und ihr Reichtum wuchs von Tag zu Tag an.
Trotz ihres großen Reichtums war sie nicht zufrieden. Sie begehrte, den kostbarsten Besitz der Welt zu haben, und schickte den Kapitän eines ihrer Schiffe hinaus, um ihr den zu besorgen. Dieser fand nach einer langen Reise in Danzig den besten Weizen, den er jemals gesehen hatte. Mit diesem Weizen kehrte er zurück.
Aber die Kaufmannswitwe hatte sich andere Schätze vorgestellt. Wütend fragte sie den Kapitän: „An welcher Seite hattest du den Weizen geladen?“ Er antwortete: „An der Backbordseite“. Daraufhin befahl sie dem Schiffer, die Ladung an der Steuerbordseite wieder ins Meer zu schütten. Ein Umstehender hörte das und weissagte ihr, sie werde einmal vor Armut betteln müssen. Darauf zog sie einen kostbaren Goldring vom Finger und warf das Schmuckstück ebenfalls ins Meer. Sie fügte hinzu: „So wenig dieser goldene Ring je wieder zu mir zurückkehren wird, so wenig werde ich jemals Armut leiden“.
Kurze Zeit später fand die Dienstmagd der hochmütigen Frau den Ring in einem Fisch, den sie zum Mittag zubereiten wollte. Die Herrin erschrak. Danach erfuhr sie noch am selben Abend, dass mehrere ihrer Schiffe im Sturm auf hoher See „mit Mann und Maus“ untergegangen seien. Ihr Unglück nahm kein Ende und die Frau starb als arme Bettlerin.
Wyfke fan Starum/ Vrouwe van Stavoren (Quelle Wikipedia)

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Das Denkmal und so einiges mehr haben wir gesehen, hier die Fotos dazu:

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Allgemein

Hindeloopen

Bevor es nach Hindeloopen geht, machen wir einen Abstecher nach Gaastmeer. Gaastmeer ist ein kleines Wassersport-Dörfchen im Herzen des friesischen Seengebietes. Wir fahren über lt Piel an und liegen dort vor der Brücke. Den Tipp haben wir aus der Gruppe „Wassersport in den Niederlanden“ bei Facebook bekommen (danke an Eckhardt). Im Dorf finden wir ein Restaurant, einen Supermarkt und einen Imbiss. Dort genießen wir Patat und Frikandel spezial.
Hafengeld 9,50€ (die einzige Stromsäule befand sich am Anfang des Anlegers)

Heute wollen wir nach Hindeloopen. Von Gaastmeer fahren wir über das Heegermeer, den See Fluessen und De Morra in die Koudumer Vaart.

Über diesen kleinen Kanal fahren wir bis zur Schleuse nach Hindeloopen. Vor der Schleuse wenden wir und fahren zurück zum Passantenanleger.

Im Yachthafen (vor der 2,50m hohen Brücke) hätten wir auch liegen können, aber der Passantenanleger am Sportplatz ist viel dichter bei der Stadt. Hier liegen wir gut und fast alleine.

Hindeloopen liegt am Rande des Ijsselmeers, der früheren Zuiderzee. 1225 erhielt Hindeloopen schon das Stadtrecht und wurde zu einer wichtigen Handelsstadt mit einer Flotte von mehr als 100 Schiffen.

Auf zur Stadtbesichtigung, hier der Bilderbogen von Hindeloopen:

weiterlesen: Stavoren

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Allgemein

Oudega

Von Workum geht es mal wieder in die Natur. Wir haben uns einen Marrekriteplatz auf dem Bombrekker ausgesucht. Das ist ein kleiner See vor Oudega. Es ist herrlich warm und wir verbringen die Zeit mit Baden und Faulenzen. Allerdings nicht nur faulenzen, denn ich lackieren das Luk der Achterkajüte und Uwe bessert Lackschäden am Aufbau aus.

Nachts sehen wir, wie in der Presse angekündigt, sehr viele Sternschnuppen. Es ist der perfekte Platz zum beobachten, um uns sind keine Lichtquellen.

In Oudega machen wir im Passantenhafen fest. Oudega ist ein kleines Dorf in einem Seengebiet. Ein großer Campingplatz mit Yachthafen bringt Leben ins Dorf. Wir finden einen Supermarkt, Restaurants und einen Imbiss.

Das Hafengeld beträgt 6,75€ + 2€ Tourisabgabe (Internet ist frei und Strom kostenpflichtig)

Bilder aus Oudega:

Am Samstag wird die Straße am Hafen abgesperrt und kurzer Hand als Spielfeld beschlagnahmt. Vier Manschaften spielen auf zwei Spielfelder Schlagball (Kaatsen), Kaatsen ist in Friesland ein alter Nationalsport. Wir schauen den Spieler eine Weile zu, jedoch ohne die Spielregeln zu erkennen.

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Am Sonntag erhalten wir die Nachricht, dass unsere Freunde uns mit dem Womo besuchen wollen. Da in Workum zum Yachthafen auch ein  Wohnmobilstellplatz gehört, entschließen wir uns nach Workum zurück zu fahren. Das Hafengeld im Yachthafen Bouwsma beträgt 10,80€ + 2€  Touristenabgabe und 2,50 € für Strom.

Leider regnet es sowohl am Sonntag als auch am Montag. Aber wir haben trotzdem viel Spaß und viel zu erzählen, so das die Zeit viel zu schnell vergeht.

weiterlesen: Hindeloopen

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