2015

Sneek

Sneek ist eine der 11 friesischen Städte, die zur Elfstedentocht (Elfstädtetour) gehören. Diese Städte haben wir bereits besucht:

Von IJlst ist es nicht weit bis Sneek. Nach einer halben Stunde legen wir vor dem berühmten Sneeker „Waterpoort“ an.

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Das Wassertor steht seit 400 Jahren und ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Es hat früher mehrere Tore gegeben, die aber alle abgerissen wurden, damit auch die Dampfschiffe in die Stadt fahren konnten. Auf der Abrissliste stand dieses Wassertor ebenfalls schon, aber ein Volksaufstand konnte den Abriss verhindern. Das Tor besteht aus 2 achteckigen Türmen und einer Brücke über die Stadsgracht. Die Uhr des Wassertors ging immer fünf Minuten vor, damit die Leute abends noch Zeit hatten in die Stadt einzukehren oder die Stadt zu verlassen. Bis heute hat man es dabei belassen, die Uhr geht immer noch 5 Minuten vor.

Wir bummeln durch die Stadt, vorbei am Theater von Sneek,

dann weiter zur Martinikerk, auch Grote Kerk genannt und anschließend durch die Einkaufscity.

Aus einem Reiseführer erfahren wir von einer „Weduwe (Witwe) Joustra“: Ein Schlückchen bei der Witwe, dass sollte man sich nicht entgehen lassen. Und hier die Geschichte dazu:

1645 mischte Hendrik Beerenburg in Amsterdam kleine Kräuterpäckchen, die von den Skippern der Frachtschiffe (Skutsjes) gekauft wurden und mit Jenever oder Branntwein vermischt wurden. Dieser Extrakt bekam den Namen Beerenburg und wurde als Medikament verwendet. Dieser Magenbitter war ein Mittel gegen viele Leiden. Hendrik verstarb sehr früh und seine Witwe Joustra zog nach Sneek (Kleinzand). Nach dem Rezept ihres Mannes mischte sie die Kräuter mit Jenever, fügte noch Gewürze hinzu und verkaufte die Spirituose unter dem Namen „Weduwe Joustra Beerenburg“. Jetzt nach 150 Jahren verkauft und produziert die Ur-, Ur-, Urenkelin Helen Sonnenberg im ehemaligen Geschäft der Witwe Joustra ihren Beerenburg. Der Laden ist fast unverändert und wunderschön. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Über dem Verkaufsladen befindet sich eine kleine Ausstellung. Wir dürfen die alten Räume der Witwe besuchen und sitzen praktisch in ihrem Wohnzimmer. In einem der großen Räume wurden früher die Kräuter getrocknet und verarbeitet. Heute steht dort eine lange Tafel mit vielen verschiedenen Flaschen Beerenburg und alle darf man probieren.

Natürlich kaufen wir auch einen Beerenburg. Und im Beipackzettel steht:

„Die Einnahme einer geringen Menge dieses Medikamentes wird empfohlen, bevor man denkt, dass einem unpässlich wird.“

Deshalb sollte immer „it Slukje fan de Weduwe“ an Bord sein.

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