2015

Richtung Franeker

Wir legen in Oudkerk ab und fahren zur Selbstbedienungsbrücke.

Klappbrücke Oudkerk
Klappbrücke Oudkerk

Diesmal steht kein kleiner Junge da, um für uns die Brücke zu öffnen. Uwe legt an und ich steige aus. Uwe legt wieder ab und ich laufe zum Automaten der die Brücke bedient. Uwe wartet mit dem Schiff vor der Klappbrücke. Zuerst 2 € einwerfen, dann geht es los…. Beim Lesen der Anleitung erfahre ich, dass das Bruggeld von 2€ Pfandgeld ist, man bekommt es beim Schließen der Klappbrücke wieder zurück. Jetzt weiß ich auch, wieso der kleine Brückenwärter so gestrahlt hat, als ich ihm 2€ + 1€ für den Service gegeben habe 😉

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Bedienungsanleitung der Klappbrücke:

  1. 2 € einwerfen
  2. Stoplichten wegverkeer aan (Ampel an)
  3. Afsluitbomen neer (Schranken zu)
    Knop ingedrukt houden tot Knop “Brug op” Knippert
    Let Op! – Controleer of Brugdek leeg ist Voordat u de Knop “Brug op” bediend
  4. Brug op (Brücke auf)
    Let Op! Controleer of geen boten onder de Brug varer Voordat u de Knop “Brug neer” bediend
  5. Brug neer (Brücke zu)
    Knop ingedruckt houden to Knop “Afsluitbomen op” knippert
  6. Afsluitbomen op (Schranken auf)
    Stoplichten wegverkeer gaan automatisch uit

Bis zu Punkt 4 geht alles klar. Knopf für die Ampel drücken, dann den Knopf für die Schranken halten. Ein Auto steht nun schon auf der anderen Seite vor der Schranke. Mit dem nächsten Knopfdruck öffnet sich die Brücke und Uwe kann durchfahren. Da stellt sich das nächste Problem ein, es liegt ein Schiff auf der anderen Seite der Brücke, das auch durch will. Der Kanal ist sehr eng und es gibt keine richtige Anlegemöglichkeit auf dieser Seite. Uwe ruft mir zu: Karin komm, ich kann hier nicht lange liegen… Ich lasse also die Brücke auf und gehe wieder schnell an Bord. Carina liegt neben dem anderen Schiff und Uwe muss aufpassen, dass er nicht irgendwo aneckt. Dem holländischen Ehepaar im anderen Schiff rufe ich zu: „Ihr müsst die Brücke wieder schließen, wenn ihr durch seid“. Sie schauen mich erstaunt und ungläubig an. Es ist eine Klappbrücke mit Selbstbedienung, erkläre ich. Da verstehen sie es und rufen mir zu, ich soll dem nächsten Schiff Bescheid geben, welches ein Stück weiter auf die Brückenöffnung wartet. Auch diese Besatzung sieht mich verständnislos an. Wie Selbstbedienung? Scheinbar fahren die ohne Kartenmaterial, denn in der Karte ist es deutlich zu sehen. Nun erkläre ich das Ganze noch mal (alles im langsamen Vorbeifahren) und schließe noch leise an… Und ihr bekommt die 2 € zurück 😉

weitere Mühlen bei: Carina-Foto

Es geht weiter auf die Oudkerkstervaart und ein Stückchen die Dokkumer Ee. Dann biegen wir gleich wieder ab auf die Hallumervaart, denn wir wollen nach Hallum. In Hallum machen wir am Passantensteg fest (Kolk).

Da der Wind auflandig ist, treibt allerlei Schmutz um uns herum. Wir gehen zum Einkaufen in den kleinen Sparladen und legen wenig später wieder ab. Wir haben uns nicht wohl gefühlt. Also zurück auf die Dokkumer Ee und dann geht es gleich wieder ab in die Finkumervaart. Die Fußgängerbrücke gleich bei der Einfahrt ist sehr bekannt, es ist der psychologische Knackpunkt der Eislaufroute. Da kommen den Eisläufern die schon entgegen, die den Stempel der nördliches Stadt schon haben. Oft ist es auf dem Stück Bartlehiem – Dokkum schon dunkel und man nennt das Stück „Die Hölle des Nordens“. Die Brücke über die Finkumervaart kennt jeder Niederländer, hier stehen immer sehr viele Zuschauer.

Wir fahren über die Finkumervaart Richtung Bartlehiem, dieser nördliche Teil der Elfstedentocht ist seit 2013 für Sportboote befahrbar. Man erhöhte einige Brücken (2,50m), baggert den Kanal aus (1,30m), baute 2 Selbstbedienungsschleusen und legte einige neue Anlegestelle in den Dörfern an. Wir fahren an diesem Tag erst mal nur bis zu einem Marrekriteanleger auf der Finkumervaart.

Hier liegt man dicht beim Schilf an einem Steg. Um uns herum nur Natur.

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unser Marekriteanleger

Dann weiter nach Oude Leije. Hier müssen wir ein wenig warten, die Selbstbedienungsschleuse (Anita Andriesensluis) hat eine Störung. Ein Schiff liegt in der Schleuse und das Schleusentor geht nicht auf. Aber der Besitzer des Café neben der Schleuse ist auch für die Funktion der Schleuse zuständig und kann den Fehler schnell beheben.

Die nächste Schleuse (Schutsluis Wierstersyl) liegt schnell vor uns, hier funktioniert alles und wir können gleich schleusen. In Berlikum machen wir den nächsten Stopp. Am Passantenanleger (leider ohne Strom) legen wir an und sprechen mit einem Bewohner der Häuser am Kanal. Als er merkt, dass wir nach einer Stromsäule suchen, schlägt er uns gleich vor bei ihm an die Steckdose zu gehen. Er schließt sein Tor auf und wir können unser Stromkabel anschließen. In Berlikum kaufen wir im Supermarkt ein. Leider hatten der Bäcker und der Schlachter geschlossen. Wir gehen zurück an Bord, bewegen will man sich nicht, es ist viel zu heiß.

Am nächsten Tag werden wir vom Regen geweckt, alles sieht trostlos aus, grau und nass. Was für ein Unterschied zu gestern und mind. 10 Grad kälter, das tut allerdings mal gut.

Von Berlikum ist es nur ein kleines Stück bis Franeker. Dazu später mehr.

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