2015

Insel Ærø

Carina liegt für eine Woche auf der Insel Ærø, wir machen dort gemeinsam mit der Familie Urlaub.

Infos zur Insel: Ærø liegt in der dänischen Südsee, so nennt sich dieses Inselparadies in der westlichen Ostsee. Die Insel Ærø ist 90qkm groß, 30km lang und an der breitesten Stelle 9km breit. Insgesamt leben ca. 6.300 Menschen auf der Insel, die meisten in den Städten Marstal und Ærøskøbing. Mit drei Fährverbindungen kann man die Insel erreichen.

  • Fynshavn – Søby
  • Fåborg – Søby
  • Svendborg – Ærøskøbing

Die Fähren kann man online buchen.

Hier noch eine kleine Geschichte zur Insel:

Porzellanhunde auf der Fensterbank

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Auf der Insel Ærø fuhren früher die meisten Männer zur See. Von ihren Reisen brachten sie den daheim gebliebenen Ehefrauen kleine Reiseandenken mit, sehr oft waren das kleine Porzellanhündchen.kah-43153Jetzt denkt man erst mal wie nett. Aber die Hündchen kauften die Seeleute bei den leichten Mädchen. Bei den Dirnen standen die Hunde auf der Fensterbank. Schauten die Hunde sich an, dann war die Dame frei und die Seemänner durften sie besuchen, schaute man auf das Hinterteil der Hunde, war die Dame beschäftigt.

kah-43183Die Dirnen durften für ihre Dienste kein Geld nehmen (Prostitution war damals strafbar) und so verkauften sie für viel Geld diese billigen Porzellanhündchen. Die Ehefrauen freuten sich über die Mitbringsel und stellten die Hündchen auch auf ihre Fensterbänke. Aber es blieb kein Geheimnis, wie und warum die Porzellantierchen erworben wurden. Viele der unschuldigen Hunde landeten auf dem Meeresboden vor der Küste von Ærø.

kah-69503Einige Ehefrauen aber benutzten die Porzellanhunde weiterhin als Botschafter. Schauten die Hündchen nach draußen, hieß das für die Liebhaber der Ehefrauen, „Achtung der Herr ist zu Hause“. Sah man jedoch das Hinterteil der Hunde, dann war die Luft rein und der Freund der Ehefrau durfte ins Haus kommen. Nonverbale Kommunikation auf Dänisch.

kah-69623Ob es nun eine Legende oder ein Märchen ist, das bleibt offen, ich habe jedenfalls noch nie so viele Porzellanhunde im Fenster sitzen sehen, wie in Dänemark und besonders auf der Insel Ærø. Spaziert man durch Ærøskøbing , Marstal oder Søby sieht man sie überall hocken und ich muss immer schmunzeln. Die Geschichte wurde mir von einem dänischen Freund erzählt und auch im Netz fand ich dazu viele Geschichten.

Carina liegt im Hafen von Marstal, also wird als erstes Marstal erkundet.

Marstal

Im Süden der Insel liegt die alte Seefahrerstadt Marstal mit einem lang gestreckten Hafenbecken. Der Hafen von Marstal entstand in einem Naturhafen und ist dadurch rundum geschützt. 1825 bauten ca. 200 Seeleute die 1km lange Hafenmole und den Kalkofen auf der kleinen Insel, die den Hafen im Osten schützt._MG_3463

Da bei Baubeginn König Frederick Geburtstag hatte, wurde die Insel Fredericksholm genannt. Die Insel wurde erhöht mit Ballaststeinen aus den Schiffen. Die lange Hafenmole sorgte zusätzlich für Schutz. Auf Fredericksholm wurde an den Schiffen gearbeitet und auch kleinere Jachten gebaut. Ab 1863 wurde die Insel zum Kalkbrennen vermietet. Zusammen mit der Kalkbrennerei wurde eine Brücke gebaut über die mit Loren der Kalk zur Insel transportiert wurde. Der Kalk wurde von der Faksebucht per Schiff gebracht.

Kalkbrennen: In Schichten wurde Kohle und Kalk im Ofen angehäuft und unten durch eine Feuertür wurde das Feuer mit Gebläse entfacht. So brannte das Feuer 8 Tage lang. Dann kühlte der Ofen 24 Stunden ab und die Masse wurde in Säcke gefüllt und in einem Gebäude trocken gelagert. Mit einem Prahm wurden die Kalksäcke an Land gebracht, wo die Maurermeister ihn an einer Brücke im Hafen in Empfang nahmen.

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Früher gab es bis zu 7 Werften entlang des Hafens von Marstal. Dieser lange Hafen prägte auch das Stadtbild, die Häuser entstanden an den Wegen zum Hafen. Viele alte Segelschiffe wurden hier gebaut. Zur Blütezeit hatten 350 Schiffe hier ihren Heimathafen. Wenn heute einige alte Segelschiffe im Hafen von Marstal liegen, dann bekommt man einen kleinen Eindruck, wie imposant der Anblick früher gewesen sein muss. Einige Schiffe, die hier in Marstal gebaut wurden, erkennt man an dem herzförmigen „Marstalheck“.

Denkmalgeschütze Häuser findet man hier nicht. Es waren Seemänner und Fischer, die hier ihre Häuser bauten, die Kapitäne und Amtmänner bevorzugten Ærøskøbing als Wohnsitz. Das Seefahrtsmuseum, verteilt in vielen Häusern, zeigt viele Schätze aus der Seefahrerzeit. Für einen Besuch sollte man viel Zeit einplanen.

Eriksens Plads - Museum
Eriksens Plads – Museum
Sehr gut wird die Zeit der alten Seefahrer (um 1800) in dem Buch von Carsten Jensen „Wir Ertrunkenen“ beschrieben.

Hier ein Bilderrundgang durch Marstal:

weitere Infos zur Insel in meinem Blog: CARINA-FOTO – Insel  Ærø

Fotos von der Insel Ärö können bei der Bildagentur Zoonar lizensiert werden.

weiterlesen: Ærøskøbing

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