In Bolsward fahren wir zum Wasser bunkern, am Krúswetter ist die Bunkerstation. Leider liegt wieder ein Schiff an der Bunkerstation und niemand ist an Bord. Wir drehen ein paar Kreise und warten. Dann endlich kommt der Eigner wieder an Bord seines Schiffes und legt ab. Wir machen fest und füllen unseren Wassertank voll.
Wir fahren unter der A7 durch und biegen anschließend von der Warkumer Trekfeart ab in den Van Panhuyskanaal.
Van Panhuysbrug
In Makkum finden wir bei der großen Trauerweide einen Liegeplatz. Hier machen wir gerne fest.
Auf der Grünfläche sind immer viele Gänse und man muss genau schauen, wohin man seinen Fuß setzt.
Denn sie fressen nicht nur…..sondern hinterlassen auch was
Vom Liegeplatz aus sind wir schnell im Städtchen.
Bei der Schleuse gibt es immer viel zu beobachten.
Es wird Abend und es regnet.
An Bord gibt es ein warmes Abendessen.
Hackbällchen mit Bohnen
mit Schafskäse
Hafentag in Makkum
Wir bleiben noch einen Tag in Makkum. Wir machen einen Spaziergang zur Schleuse und zum Deich. Vom Deich aus haben wir einen weiten Blick aufs Wattenmeer.
Im Buitenhaven liegen einige Fischkutter, da finde ich immer schöne Fotomotive.
Abends kommen wieder viele dunkle Wolken, der Himmel sieht grandios aus.
Und dann kommt der Regen.
Wir machen es uns im Salon gemütlich und genießen Schweinefilet mit Tartiflette (franz.Kartoffelauflauf mit Camembert).
Wir sind auf der Elfstedentocht (Elfstädtetour) unterwegs, es geht von Vrouwburtstermolen nach Franeker (20,5km). Für heute ist Gewitter und Regen angesagt, aber wir haben Glück, es bleibt trocken.
So können wir diese Route durch die Natur genießen. Ab und an wird es spannend, denn das Fahrwasser ist sehr eng.
Eine Stelle ist besonders schmal, wir fahren durch die Büsche.
Eine Schleuse müssen wir passieren, es ist die Schutsluis Wierstersyl.
Wierstersyl
Wierstersyl Schleuse
Ausfahrt aus Wierstersyl
Ausfahrt
Geschafft
Dann geht es weiter durch die Natur.
In Franeker nutzen wir die Liegemöglichkeit an der Turfkade.
Hier liegen wir citynah mit Stromanschluss und auch Wasser kann man tanken.
Franeker gefällt uns als Städtchen sehr gut, nette Geschäfte, schöne Restaurants und auch die Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel sind perfekt. Der Jumbo-Supermarkt liegt nur ein paar Schritte entfernt.
Neue Anlage rund um die Torfkade
In der Stadt bestaunen wir den neuen Brunnen: Die Wolke von Franeker
Diese Wolke ist ein zierliches Kunstwerk, sie entsteht durch einen Nebel aus ganz feinen Wassertröpfchen die aus einem Geflecht von goldenen Rohren ins Becken fallen. Einer der schönsten Brunnen dem Projekt: 11Fountains
Wir bummeln durch die Stadt und besuchen das Planetarium-Cafe. Das Planetarium selbst haben wir diesmal nicht besucht, sondern nur dort im Café die leckere Appeltaart probiert.
Nicht nur die Appeltaart des Cafés ist ein Besuch wert, auch die Einrichtung des Cafés ist sehenswert.
Unsere Kinder und Enkelkinder kommen uns in Fryslan besuchen. Sie haben eine Ferienwohnung in Terkaple gebucht und wir suchen einen Liegeplatz für 1 Woche in unmittelbarer Nähe.
Dafür schauen wir uns in Terkaple um, eine schöne Tour dorthin, aber als Liegeplatz nicht zu empfehlen. Der kleine Hafen Maran, der direkt neben dem Ferienzentrum liegt, ist mit Charterbooten und Festliegern belegt.
Yachtenhafen Maran
Außerdem hält uns die Selbstbedienungsbrücke von diesem Ort ab, sie ist sehr eng und sehr umständlich zu bedienen. Für die geplanten Tagestouren müssten wir dann jeden Tag 2 x diese Selbstbedienungsbrücke passieren.
Selbstbedienungsbrücke
Als nächstes denken wir an Joure. Also auf nach Joure und die Lage checken. Einen Liegeplatz kann man nicht reservieren, aber wenn man für eine Woche bezahlt, dann darf man seinen Liegeplatz für kurzzeitiges Verlassen mit rot/weißem Flatterband sperren. Der Hafen ist sehr gut belegt, denn am kommenden WE ist Ballonfest in Joure.
Wir fahren weiter nach Goingarijp über die Noardbroekster Feart.
Joure
2,50m Höhe
Unsere Wahl fällt dann auf Goingarijp. Im Hafen „Jachthaven Oer ‚t String“ finden wir einen guten Liegeplatz für eine Woche. Das Ferienhaus unserer Kinder ist fußläufig erreichbar.
Wir verlassen Goingarijp und fahren zum Ankern aufs Sneekermeer, denn die Kinder kommen erst am Samstag.
Nachdem wir zwischen Grou, der Mareboje auf dem Sneekermeer und Akkrum mehrmals hin und her gewechselt haben und das sommerliche Wetter ausgiebig mit Chillen und Schwimmen genossen haben, steuern wir die Torfroute an.
Die Kanäle der Torfroute stammen aus der Zeit, als in diesem Gebiet noch Torf abgebaut wurde (1630-1800). Von der Nieuwe Compagnon wurden die Kanäle wieder befahrbar gemacht und auch die Unterhaltung liegt in ihrer Hand.
Das Befahren der Torfroute ist kostenlos, ebenso wie das Schleusen und Öffnen der Brücken. Liegegeld zahlt man auch nicht, nur an zwei oder drei Stellen fällt eine Gebühr für die Unterhaltung der Sanitärgebäude an.
Es sind schmale und ruhig zu fahrende Kanäle, kaum touristische Attraktionen, der Weg selber ist die Sehenswürdigkeit. Er führt durch Weidelandschaften, Wälder, Moore und Heide. Man wird entschleunigt.
Akkrum – Aldeborn
Von Akkrum fahren wir durch den Ortsteil Nes. Auf der Zijlroede passieren wir zwei Klappbrücken, sie werden von Brückenwärtern bedient. In der Waterkaarten App sind sie als Selbstbedienungsbrücken ausgewiesen.
Über die Boorne gelangen wir nach Aldeborn(Oldeborn). Es ist ein kleines Dorf mit einer hübschen Kirche, einem Supermarkt und einem Café (leider geschlossen).
Der Ort erstreckt sich längs des Kanals, wie es für die früheren Torf-Kolonien typisch war. Vor der ersten Brücke betätigen wir den Rufknopf und nach ein paar Minuten kommt eine Frau und öffnet die erste Brücke.
Drei Drehbrücken passieren wir, die hintereinander von Brückenwärter/innen bedient werden. Wir finden einen Liegeplatz im Ort an der Kaimauer mit Strom und Wasser.
Es ist heiß und die Kinder von Aldeborn tummeln sich im Kanal. Mit Luftmatratzen, Badebooten und Schwimmtieren, vom Einhorn bis Flamingo ist alles vertreten.
Es macht Spaß die Kinder zu beobachten. Der Brückenwärter wartet sogar mit dem Schließen der Brücke bis alle Kinder von dem geöffneten Teil der Brücke ins Wasser gesprungen sind.
Am späten Nachmittag hören wir laute Musik und es kommt ein geschmücktes Boot mit vielen Kindern an Bord. Alle sind mit einem Wasserspritzgerät ausgestattet. Die Kinder aus Aldeborn begleiten das Boot am Kanal entlang und werden vom Boot aus nass gespritzt. Eine riesengroße Gaudi. Die Kinder im Boot, so erfahren wir, wechseln auf die höhere Schule nach Herrenveen und verabschieden sich so von den Kindern im Dorf. Dieses Vergnügen findet jedes Jahr statt.
In Aldeborn müssen wir kein Liegegeld bezahlen. Übernachten ist kostenlos.
Aldeborn – Gorredijk
Leinen los in Aldeborn, es geht weiter auf der Torfroute. Unser Ziel für heute ist Gorredijk. Gleich hinter dem Ortsausgang von Aldeborn passieren wir die erste Brücke, eine feste Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 3,40m, mit gelegtem Mast für uns kein Problem. Wir fahren auf dem Nijdijp.
Etwas weiter (backbord) zweigt der neue Polderhoofdkanaal nach Veenhoop ab, der wurde erst 2017 eröffnet.
Aber wir fahren weiter, der Kanal heißt jetzt Nije Feart, dann wechselt er seinen Namen kurz vor Gorredijk in Opsterlankse-Kompagnonfeart.
Bis zur Schleuse in Gorredijk haben wir 4 bewegliche Brücken passiert. Teilweise werden sie mit der Hand vom Brückenwärter bewegt. Auch die Schleusentore werden per Muskelkraft geöffnet.
In der Schleuse wird Carina ca. 1,5m nach oben bewegt und passiert bis zum heutigen Liegeplatz noch mal 3 Drehbrücken, die ebenfalls von den freundlichen Brückenwärtern für uns geöffnet werden.
Schleuse Gorredijk
Keine Gebühr für den Liegeplatz in Gorredijk, Strom gibt es für einen Euro an der Stromsäule.
Es ist weiterhin sehr warm, selbst dieser Stubentiger überlegt, ob er baden gehen soll.
In Gorredijk machen wir einen Tag Pause und füllen unsere Vorräte bei Aldi und Poiesz auf.
Gorredijk – Donkerbroek
Morgens sagen wir dem Brückenwärter, wir wollen weiter und er öffnet die Klappbrücke „Kaatswächterbrega“ für uns. Zwei weitere Klappbrücken öffnen sich als wir auf die Brücken zu fahren.
Dann folgen 2 Selbstbedienungsbrücken. Die erste wird freundlicherweise von einer Anwohnerin geöffnet, selbstverständlich wird sie von uns belohnt. Die nächste Brücke wird gerade von der Bordfrau des uns entgegenkommenden Schiffes geöffnet und sie winkt uns gleich durch und schließt die Brücke anschließend. Dann kommt eine Klappbrücke und da hinter die Schleuse Lippenhuisen.
Hier ist wieder ein Brücken/Schleusenwärter für uns da. Wir werden alleine geschleust. Gleich im Anschluss die Hemrikerverlaat, ebenfalls wieder Klappbrücke und Schleuse mit Wärter.
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Die nächste Selbstbedienungsbrücke müssen wir tatsächlich selber öffnen. Uwe legt an dem kleinen Steg vor der Drehbrücke an, Karin steigt aus und öffnet die Brücke.
Karin steigt aus
Uwe fährt
Hält hinter der Brücke an
Es geht ganz einfach, mit dem Hebel entriegeln und die Brücke zur Seite schieben. Sie lässt sich leicht bewegen.
Da kommt ein Schiff
Uwe fährt durch und legt am Steg hinter der Brücke wieder an, denn es kommt uns ein Schiff entgegen, jetzt können wir uns revanchieren, wir lassen das Schiff die Brücke passieren und schließen anschließend erst die Brücke.
Wir warten und lassen das entgegenkommende Schiff passieren
Dann geht es weiter zur nächsten Schleuse, insgesamt sind es für heute 3 Schleusen und 18 Brücken (Klapp- oder Drehbrücken).
Von den 5 Selbstbedienungsbrücken haben wir nur eine selbst geöffnet, die anderen wurden von freundlichen Helfern bedient.
Meistens sind es Kinder, die sich das Taschengeld aufbessern, denn jeder zeigt sich für den Service erkenntlich. Es erspart das zweimalige Anlegen pro Brücke. Ein Junge hat sich eine Angel mit einem Klompje gebastelt. Den ganzen Weg bis Donkerbroek fahren wir alleine und werden auch immer alleine geschleust.
Hier wird gemäht
Eine landschaftlich schöne Strecke mit lustigen Figuren.
In Donkerbroek am Ortsausgang gibt es die Möglichkeit festzumachen, hier gibt es Strom und auch ein Sanitärgebäude.
Das Liegen ist kostenlos. Im Coop in Donkerbroek kaufen wir ein paar Kleinigkeiten ein und spazieren dann weiter zur Klappbrücke auf der Suche nach einem Eisladen.
Wir werden nicht fündig, aber im Restaurant am Kanal trinken wir ein Kopje Koffie und essen eine frisch gebackene Waffel mit Erdbeeren und Sahne.
Liegeplatz Donkerbroek
Donkerbroek – Appelscha
Es ist wieder sonnig und sehr heiß. Das Thermometer zeigt 30Grad.
Diesmal fahren wir nicht alleine, mit uns fahren zwei niederländische Boote. Wir haben heute 4 Schleusen und 11 Brücken zu passieren.
Die beiden anderen Schiffe fahren sehr sehr langsam durch die Brücken und auch sehr langsam in die Schleusenkammern. Es dauert immer lange bis sie festgemacht haben, obwohl sie Bug- und Heckstrahlruder haben.
Auch auf gerader Strecke fahren sie mal schnell und dann wieder sehr langsam. Das ist nervig und kostet viel Zeit.
Die Schleusenkammern werden bis fast zum Überlaufen geflutet, das macht das Abfendern schwierig, aber unsere Treppenfender bewähren sich gut, da sie nicht aufschwimmen.
Unter weiter geht es mit Brücken und Schleusen. Die gesamte Strecke beträgt ca. 11 km und wir sind fast 4 Stunden unterwegs.
Eine Hubbrücke in Oosterwohle
In Appelscha dann zwei Selbstbedienungsbrücken, sie werden von einem Jungen geöffnet, so können wir ohne Stop weiter fahren.
An einem Steg mit Stromsäulen gehen wir in Appelscha längsseits.
Auch hier ist das Liegen wieder kostenlos. Für Strom und Wasser benötigt man eine Karte, die man am Automat kaufen und/oder aufladen kann. Wir haben schon eine Karte von Leeuwarden und die können wir benutzen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Appelscha und auch einen Imbiss.
Appelscha – Mildam
Wir füllen noch den Wassertank voll, besorgen bei Pioesz Sprudel und wenden Carina vom Steg aus per Hand. Dann legen wir ab und fahren durch Appelscha zurück nach Oosterwohle.
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Nach der 3. Schleuse (Nainga Verlaat) biegen wir ab auf den Tjonger. Auch hier wird die Schleuse wieder mit vollem Körpereinsatz bedient.
Schleuse III auf zum Tjonger
Dann in die Schleuse II und I. Diesmal sind wir alleine unterwegs.
Sluis I
Insgesamt 6 Schleusen und 16 Brücken liegen auf der Strecke und es sind insgesamt ca. 30km.
Nach 6 Stunden machen wir am Ortsrand des kleinen Dörfchens Mildam am Marrekriteplatz zum Übernachten fest.