Es ist wieder sehr warm und wir sehnen uns nach den friesischen Seen. Eigentlich wollten wir noch weitere Städte besuchen, aber wir planen um und fahren Richtung Friesland.
Von der Ijssel biegen wir ab zur Ganzendiepsluis.
Eine schöne Strecke folgt auf dem Ganzendiep.
Dann kommt das Zwarte Meer, das heute sowas von blau ist. Blau so weit das Auge reicht.
Über den Vollenhoverkanaal geht es weiter zur Voostersluis.
Die Zwolse Vaart ist ebenfalls eine schöne Strecke. Bei Marknesse passieren wir die Schleuse und biegen dann bei Emmeloord in die Lemmstervaart ab.
Wir übernachten wieder an der gleichen Stelle an einem Passantensteiger wie auf der Hinfahrt. Anfangs liegen wir alleine dort, aber Spätnachmittags legen noch zwei Schiffe an. Auch sie bleiben über Nacht.
Am nächsten Tag geht es weiter. Nach ein paar km kommt die Friese Sluis. Hier melden wir uns wieder telefonisch an. Mit einer Ziffernfolge teilt man mit, wo man ist und wohin man will. Die Zahlen stehen auf der Tafel bei der Schleuse.
Von dieser Schleuse geht es gleich in die nächste.
Weiter geht es durch Lemmer und Sloten.
Lemmer
Lemmer
Sloten
Auf dem Slotermeer lassen wir den Anker fallen.
Endlich wieder ankern und baden. Es wird ein wunderschöner Nachmittag und Abend.
Wir werfen die Leinen in Akkrum los und fahren Richtung Joure. Kaum haben wir abgelegt, da öffnet der Himmel seine Schleusen.
Auf dem Sneekermeer klart es dann wieder auf und als wir Joure erreichen, scheint die Sonne und es ist „lekker“ warm.
Im Hafen liegen nur wenige Schiffe, wir können uns einen schönen Platz aussuchen.
Abends sitzen wir noch lange in der Plicht und genießen den schönen Sommerabend.
Wir verbringen noch einen Tag im schönen Joure und bummeln durch die Stadt.
Auf dem Zeltplatz am Hafen findet ein US-Car Treffen statt. Wir sehen weißen Rauch vom Zeltplatz aufsteigen und wir schauen uns dort mal um. Sie lassen die Reifen von einem amerikanischen Polizeiauto so lange durchdrehen bis sie schließlich platzen. Ein Gaudi und die Teilnehmer sind begeistert.
Hafengeld: 14,25€ +Strom (Internet kostenlos)
Balk
Am nächsten Tag fahren wir Richtung Balk, es geht über Langwarder Wielen, PMK, de Welle und über das Slotermeer.
Eigentlich wollten wir auf dem Slotermeer kurz vor Balk an einer Mareboje übernachten und erst am nächsten Tag in den Ort. Aber wir können die beiden Bojen nicht finden. Wir haben schon oft dort festgemacht, aber diesmal finden wir die Bojen nicht. Sie sind scheinbar entfernt worden, hoffentlich nur vorübergehend.
Also fahren wir gleich in den Ort und machen vor unserem Lieblingschinesen (Golden River) fest. Morgen haben wir Hochzeitstag und das feiern wir mit einem schönen Essen beim Chinesen.
Da die bestellte Farbe im Wassersportladen noch nicht geliefert wurde, verbringen wir einen weiteren Tag in Balk. Es ist sommerlich warm.
Hafengeld: 14,50 € + Strom inclusive Wifi
Sloten
Morgens Regen, aber gegen Mittag scheint die Sonne. Von Balk fahren wir nach Sloten. Da ein Platz unterhalb der Mühle frei ist, fahren wir ran und beschließen kurzfristig hier einen Stop einzulegen.
Nachmittags zieht eine Gewitterfront durch, anschließend ist es wieder sonnig.
Vor dem Verlassen des Passantenhafens von Workum bunkern wir Frischwasser. Dann steuern wir das Heegermeer an.
Dort wollen wir an einer der Marekrite-Bojen übernachten. Wir haben Glück und finden eine freie Boje.
Wir verbringen einen schönen und ruhigen Abend an der Boje
Sonnenuntergang am Meer
dicht am Ufer
am nächsten Morgen
Am nächsten Morgen werfen wir die Leine los und fahren nach Sloten.
Wir legen diesmal an der Wiese vor Sloten an. Von hier spazieren wir ins Dorf, vorbei an der Bildergalerie „The Colorfield Performance CH 2018″. Dirk Hakze wird versuchen innerhalb von vier Monaten mit 400 anderen Künstlern ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen, insgesamt 499 Bilder.
Bei der Mühle entdecken wir einen freien Liegeplatz und wir entschließen uns zum Verholen.
Schnell gehen wir zum Schiff zurück und fahren um Sloten herum zum schönsten Liegeplatz von Sloten, wir machen direkt unterhalb der Mühle fest.
Auch Sloten hat einen neuen Brunnen, entstanden durch das Projekt „11Fountains. Es ist eine neue Form der Elfstedentocht entstanden, nicht mit Eis verbunden, sondern durch sprudelndes Brunnenwasser.
Nachmittags können wir am Mühlenfest teilnehmen. Viele kommen in alten Trachten, so wohl Männer, Frauen und kleine Kinder. Es herrscht eine tolle Stimmung rund um die Mühle. Eine alte Kanone wird klargemacht und mit einem lauten Knall fliegt eine Strohkugel heraus.
Abends werden entlang des Kanals viele Lichter und Feuer entzündet. Die Bewohner sitzen alle draußen an den Feuern und genießen den schönen Abend.
Ein mit Lichtern geschmücktes Boot fährt über den Kanal und an Bord werden wunderschöne Lieder gesungen (Gitarre und Gesang). Ein ganz besonderes Erlebnis, Gänsehaut pur.
Zur späten Stunde ziehen die Kinder mit Laternen und Fackeln am Kanal entlang.
Bis 23.00 Uhr sitzen wir draußen in einem Restaurant bei einem Glas Wein und lauschen der Musik, das Boot mit der Musik liegt nun fest gegenüber dem Restaurant.
In Sloten verbringen wir einen Hafentag und einen weiteren Tag liegen wir an einer MareBoje auf dem Slotermeer.
Nach dem Besuch der Stadt Meppel geht es wieder mal in die Natur, wir möchten gerne irgendwo im See baden und dort übernachten, denn es ist richtig heiß (32 Grad).
Wir finden am Ufer von der Beulaker Wijde einen Liegeplatz an einem Marrekritesteg und genießen den Sommer.
Auch den nächsten Tag bleiben wir am Steg und erleben einen ganz tollen Sommerabend.
Nächstes Ziel ist Steenwijk, aber vorher legen wir einen Zwischenstopp in Giethorn ein.
Ein Dorf mit ca. 2.620 Menschen und viele Grachten, Brücken (170) und Bauernhäusern auf kleinen Torfinseln und überall ist Wasser. Ein Dorf ohne Straßen. Giethorn wird daher auch das kleine grüne holländische Venedig genannt. Leider ist es touristisch total vermarktet. Es werden überall Bootstouren angeboten und die Restaurants und Cafes reihen sich aneinander. Busladungen mit Touristen aus aller Welten strömen in dieses kleine Dorf und man muss schon viel Fantasie besitzen, um sich das normal Leben in diesem Dorf vorzustellen. Also Giethorn sollte man möglichst früh in der Saison oder am Ende der Saison besuchen.
In Steenwijk liegen wir wieder stadtnah. Als erstes kaufen wir im Jumbo ein, dieser Supermarkt ist ein Gigant. Es ist das Einkaufparadies. Anschließend bummeln wir durch die Stadt.
Schlemmen an Bord
Ab heute sind wir wieder im schönen Friesland/Fryslân unterwegs.
Tjeukemeer
Warten vor der Klappbrücke
Ossenzjil
Erstes Ziel ist Echtenerbrug. Hier tanken wir Diesel und Trinkwasser.
unser Liegeplatz in Echtenerbrug wird bewacht
Weiter geht es auf das Tjeukemeer, hier möchten wir gerne an einer MarBoje/MarBoei vor der Insel Marchepolle übernachten. So eine MarBoje ist eine neue Möglichkeit, auf den friesischen Gewässern zu ankern. Die gelb/blaue Boje aus Kunststoff hat oben einem großen Ring zum Festmachen. Schnell sind die drei MarBojen vor der Insel belegt. Weitere Boote müssen nun vor eigenem Anker liegen. Es ist interessant hier zu liegen und den weiteren Booten bei ihren Ankermanövern zu zusehen. Manche Skipper machen sich überhaupt keine Gedanken, ob der Anker auch hält. Abstoppen, Anker incl. der ganzen Kette oder Leine mit einem Schwung ins Nass und das obwohl noch Fahrt im Schiff ist. Dann Motor aus und ins Wasser. Nicht nur ein Schiff sehen wir mit Anker auf Drift gehen. Ab dem Nachmittag werden es unzählige Boote, die an diese Stelle zum Baden kommen. Es ist ein Trubel und ein Lärmpegel wie in einem Schwimmbad. Wir sind nicht besonders lärmempfindlich, aber wenn eine Musikanlage an Bord betrieben wird und die Leute überhaupt nicht an Bord sind, sondern sich im Wasser vergnügen, das ist uns doch ein bisschen zu viel unnötiger Lärm. Zum Glück fahren sie am späten Nachmittag fast alle wieder weg und so haben wir dann noch einen ruhigen Abend an der Boje.
Tjeukemeer
MarBoje
Ankern an der Boje
Nach einer ruhigen Nacht an der MarBoje machen wir von der Boje die Leinen los und fahren nach Sloten. Diese kleine Stadt ist wirklich sehenswert. Immer wieder gerne machen wir hier fest. Diesmal scheint leider keine Sonne.
Regatta auf dem Tjeukemeer
Sloten kommt in Sicht
wir haben wieder einen tollen Liegeplatz
Ich liebe diese Blumen
eine Pracht
Am nächsten Tag bessert sich das Wetter und wir fahren zum Slotermeer um dort zu ankern. Wieder machen wir an einer MarBoje fest. Der Weg dort hin ist nur 1,50m tief, aber für CARINA mit einem Tiefgang von 0,90m kein Problem.
Aus der Facebook-Gruppe „Wassersport in den Niederlanden“ erhalten wir den Tipp, dass sich in Balk ein sehr gutes chinesisches Restaurant befindet. Wir legen in der Gracht in Balk direkt vor dem Chinesen an. Das Essen ist wirklich toll und wir werden bestimmt noch öfter nach Balk fahren und es uns schmecken lassen. Restaurant: Golden River.
Gracht in Balk
Balk
Abend in Balk
Von Balk geht es weiter über Woudsend und IJlst nach Sneek.
ein schönes Plätzchen
Die historische Sägemühle „de Jager“
Hellingbrege in Woudsend
Für Carina passt es
Klappbrücke Woudsend
IJlst
Sägemühle „De Rat“ in Ijlst
De Terpensmole in IJlst
Zum ersten Mal finden wir vor dem schönen Wassertor keinen Liegeplatz. Also weiter durch die Stadsgracht und am anderen Ende machen wir vor der Oosterpoortsbrug fest. Der Liegeplatz wird gleich vom Hafenmeister abgesegnet und abkassiert.
vor der Oosterpoortbrug in Sneek
Liegeplatz in Sneek
Von hier ist man schnell in der Stadt.
Bis zum Ende der Saison genießen wir das schöne Friesland und fahren kreuz und quer durchs Land.
Es bleibt warm und wir brauchen abends nicht mehr heizen, so gehört es sich für einen anständigen Sommer. Wir verlassen Lemmer und fahren ein kleines Stück weiter bis nach Sloten. Da wir früh ankommen, was bei der Entfernung keine Leistung ist, bekommen wir den schönsten Liegeplatz den Sloten zu bieten hat. Wir liegen direkt unter der schönen Mühle vor dem Lemstertor.
Sloten ist die kleinste Stadt der Welt, mit einer Fläche von 300 x 350m. Das behauptet jedenfalls das Touristbüro von Friesland. Die kleine Stadt könnte auch ein Freiluftmuseum sein, so gut ist der historische Stadtkern erhalten. Die Stadsgracht wird begrenzt vom Lemstertor im Süden und dem Sneekertor im Norden. Diese Gracht darf nur noch von offenen Booten durchfahren werden. Neben dem Lemstertor steht eine alte Kornmühle von 1755 und sie dient immer noch als Weizenmühle. Die Kornmühlen in Friesland sind vollflächig mit Reet eingedeckt.